Die Staudengärtnerei

Staudenpraxis

Mulchen
Schnecken

Mulchen spart Wasser und reduziert den Pflegeaufwand

Mulch oder mulchen nennt man das Abdecken des Bodens mit einem bodenfremden Material, um ihn vor Witterungsextremen zu schützen, seinen Wasserhaushalt günstig zu beeinflussen, das Bodenleben zu fördern, den Aufwuchs von Beikräutern zu reduzieren und so den Erfolg der Pflanzung zu unterstützen.

Detaillierte Infos finden unserem Flyer zum Thema Mulch.

Organische Mulchung

Eine organische Mulchung ist besonders dann zu empfehlen, wenn ohnehin ein erhöhter organischer Eintrag anfällt, etwa durch herbstliches Falllaub. Gerade für Stauden aus dem Lebensbereich Gehölz / Gehölzrand ist eine organische Mulchschicht daher besonders geeignet. Bei der Verwendung von Rindenmulch sollte zwingend eine Ausgleichsdüngung, etwa mit Horngries/ -spänen (Faustregel: eine Handvoll/m²) erfolgen, um Stickstoffmangel vorzubeugen.

PRAXISTIPPS

Falllaub möglichst im Garten verwenden und nicht abfahren! Einfach mit einem Rasenmäher zerkleinern und so in wenigen Minuten in eine angenehme und kostensparende Mulchschicht verwandeln.

Ebenso kann das Material des Winter-Räumschnittes im Staudenbeet verbleiben. Nach der Zerkleinerung mit dem Rasenmäher oder Häcksler entsteht ine strohartige Rohhumusschicht, vergleichbar mit Miscanthushäcksel. Durch diese Vorgehensweise reichert sich der Boden über die Jahre mit Humus an, auf Düngung kann verzichtet werden.

Mineralische Mulchung

In Freiflächen ohne größere organische Einträge empfiehlt sich i.d.R. mineralischer Mulch. Sand, Kies, Splitt, auch Recyclingmaterial in verschiedenen Körnungen, bewähren sich hervorragend zum Schutz des Bodens und ermöglichen einen optimalen Zuwachs einer gestalterisch dazu passenden Staudenpflanzung.

Welche Korngrößen?

Es hat sich erwiesen, dass die Korngröße der Mulchschicht Einfluss auf die längerfristige Entwicklung der Pflanzung nimmt. Je feiner das Material, desto ausgeprägter ist später die Dynamik der Pflanzung, da verstärkt Selbstversamung stattfindet. Diese Naturverjüngung ist erwünscht bei naturalistisch-wiesenartigen Pflanzungen. In gröberem Splitt gibt es weniger Versamung, das ursprüngliche Pflanzdesign hat also länger Bestand.

Wie stark sollte eine Mulchschicht eingebaut werden?

Die Wirkung der Mulchschicht beruht darauf, dass

die Kapillarität des Bodens stark herabgesetzt wird, d.h. es verdunstet viel weniger Bodenfeuchte in die Luft
den Boden kein Tageslicht erreicht, was stets vorhandene Unkrautsamen an der Keimung hindert
Je feiner, desto mehr Setzung, desto stärker muss die Mulchschicht sein. Bei Splitt (z.B. 8-16mm) reichen ca. 8-10cm, bei Sand braucht man etwa die doppelte Menge (ca. 15-20cm).

Veröffentlichungen zum Thema

"Wege aus der Trockenheit – Erfahrungen mit Staudenpflanzungen und Mulchstoffen", Till Hofmann in Neue Landschaft 12-2019, S. 29 ff. Patzer Verlag

"Natürlich inspiriert", Carola Maack in Gartenflora 08-2022, S. 56 ff., DBV-Network-GmbH

"Attraktive Pflanzungen – ohne Gießen", Till Hofmann in Neue Landschaft 02-2023, S. 40 ff. Patzer Verlag

Till Hofmann in "Sandmulch für Staudenbeete", Der Praktische Gartenratgeber“ 03-2023, S. 80-81, Herausgeber: Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V.

"Sand als Bodenschutz", Till Hofmann in DEGA Galabau 03-2023. S.54 ff. Verlag Eugen Ulmer

Die spanische Wegschnecke - was hilft wirklich?

In diesem recht feuchten Jahr haben viele GärtnerInnen verstärkt Probleme mit Schnecken. Hierzu geben wir gerne die folgenden Infos der Gesellschaft der Staudenfreunde (Regionalgruppe Mittelbaden) weiter, die sich mit unserer langjährigen Wahrnehmung decken.

Detaillierte Infos finden Sie in der Zusammenstellung von Conni Grafl.

„Liebe Staudenfreundinnen und Staudenfreunde,

anbei finden Sie interessante Informationen zur Bekämpfung der „spanischen Wegschnecke“.

Anmerkung meinerseits: Die „spanischen Wegschnecke“ ist einjährig. D.h. sie muss nach dem Schlüpfen im Frühjahr fressen, fressen und fressen, um bis zum Herbst groß genug zu sein, um Eier legen zu können. Den Winter überlebt Sie nicht.

Sofern bei Ihnen keine Zuwanderung aus benachbarten Wiesen oder Gärten erfolgt, haben Sie die Chance, die Plage im Folgejahr durch konsequente Bekämpfung zu minimieren. Falls Sie dabei auf Schneckenkorn setzen möchten, müssen Sie dieses sparsam aber großräumig über den ganzen Garten verteilen. „Strategisches“ Ausbringen an einzelnen Pflanzen bringt nichts! Auch regelmäßige Anwendung alle paar Wochen von den ersten warmen Tagen im Januar bis zum Herbst ist wichtig.

Mit freundlichen Grüßen | Cordialement

Peter Bohnert

Regionalgruppe Mittelbaden

Gesellschaft der Staudenfreunde e.V."